Bring Mal Werkzeug… Der Injektor klemmt…

Wie es geht wenn alles noch geschmeidig sitzt haben wir ja bis zum dritten Injektor gesehen, das war der eine den ich beim ausziehen gefilmt habe, die Nummer darauf war ja auch schön zu lesen. Bei Injektor Nummer 4 angekommen stellten wir fest das sich da schon mal jemand dran versucht hatte, ein Stück vom Gewindestift der Halteklammer fehlte nämlich. Jetzt also doch das Worst-Case-Szenario, das wovor alle Angst haben die sich selbst daran wagen. In dem Fall war Frank aber gut vorbereitet und hat sich einen Koffer mit Spezialwerkzeug zum Injektoren ausziehen besorgt.

Um das anzusetzen muss aber der Injektor im Auto teil zerlegt werden, heißt die Magnetspule abschrauben und hoffen das der Kleinkram darunter nicht im Motorraum verteilt wird. Ließ sich alles bewerkstelligen, vielen Dank an meine beiden Fachkräfte die sich die ganze Zeit voll rein gekniet haben und unermüdlich dafür sorgen das wir dem Ziel näher kommen. Ist die Spule ab kann auf das „frei gewordene“ Gewinde ein Abzieher mit Anschluss für einen Gleithammer aufgeschraubt werden und dann hilft nur noch rohe Gewalt. 5 Kilo Stahl gleiten dann an der Stange auf und ab und sollen mit den gezielten Schlägen dafür Sorgen das der Kopf den Injektor frei gibt. Schaut es euch an, auch hier ein kleines Video.

Was dann zum Vorschein kommt spiegelt sich in den Werten der Mengenkorrektur wieder die wir ja vorher ausgelesen hatten. Da sitzt richtig viel Kohle dran, Öl, Diesel, Ruß alles fein vermischt und über die Jahre schön hart geworden. Dann kann sowas auch mal klemmen, aber jetzt ist er ja raus. Im Schacht sieht es nicht besser aus, auch da Mengen an Rückständen.

Wo wir das Werkzeug gerade ausgepackt hatten zeigte sich die gute Investition, der 5. Injektor saß ebenfalls ordentlich fest und wollte auch nur mit Gewalt seinen über die Jahre lieb gewonnenen Platz frei machen. Es gelang uns aber am Ende des Tages alle Injektoren zu ziehen, die ersten drei waren auch schon im Bad und wieder zusammengebaut, blieben für den nächsten Tag noch drei zum Reinigen, die Schächte zu säubern und die Dichtscheiben zu bergen sowie alles wieder zurück zu bauen. Mit dem guten Gefühl ging es erst mal nach Hause, stolz berichtete ich wie weit wir doch schon sind und das bislang alles geklappt hat. Erst mal auf Couch und paar Videos zu dem Thema auf YouTube schauen. Es ließ mich nicht los und ich wollte mehr Infos zu dem ganzen in mich aufsaugen. Ich weiß nicht ob es eine gute oder schlechte Idee war mit den Videos, am nächsten Morgen berichtete ich eifrig wie Professionell aufgestellte Firmen das ganze bearbeiteten und entschloss mich die Drei „fertigen“ Injektoren noch mal auseinander zu nehmen und ein weiteres mal baden zu lassen um sie zu guter letzt noch mit etwas Diesel und Druckluft durch zu pusten damit ich sehen konnte ob die Schusskanäle wirklich frei von allen Rückständen waren.

In der Zwischenzeit gingen Artur und Frank auf die Suche nach den Dichtungsscheiben zweier Injektoren, es sind leider nicht alle beim Ausziehen mit raus gekommen. Die zwei Injektoren die Stramm saßen ließen die Dichtungsscheiben im Schacht zurück. Artur und Frank haben aber abwechselnd mit einem Schweißdraht in den Schächten gefummelt und sie letztendlich auch heraus bekommen. Abschließend sind die beiden mit einem Akkuschrauber und dem Bürstenaufsatz, den Frank ebenfalls für die OP besorgt hatte, sowie einem Staubsauger bewaffnet durch die Schächte gegangen und haben sämtlichen Schmutz ab und heraus getragen. Schaut es euch an, so sollte ein Injektorschacht aussehen.

Viel Text und noch kein Ende in Sicht…. 😉

Aber es geht hier weiter…

Erfolgreiche Herztransplantation

Den 1. Einsatz in Fürstenau hat der FRONTera leider nicht spurlos weggesteckt.

Wie Frank berichtete, hatte der Motor keinen Öldruck mehr und die Zapfen waren Oval.

Lange Rede Kurzer Sinn, ein neuer Motor muss her. Das schöne an dem Motor (C20NE) ist, dass dieser mehrfach in der Opel Generation vorkommt.

Kurz im Internet recherchiert und bei Kleinanzeigen mehrere Angebote gefunden. Schluss endlich spielte uns der Zufall in die Hände. In der nähe hat jemand den Motor aus einem Opel Calibra ausgebaut und für einen schmalen Kurs war der Motor auf dem Hänger.

Nach der ersten Begutachtung mussten einige Teile weichen und der alte Motor diente uns als Organspender.

Unter anderem musste die Ölwanne weichen, da wir im Gegensatz zum Calibra einen Allrad Antrieb haben, und der Frontantrieb etwas Platz braucht.

Im selben Atemzug wurde der Kurbelwellendichtring mit ausgetauscht um nachher kein böses erwachen zu haben.

Es war sehr amüsant, den Unterschied der Schwungscheibe vom Calibra und dem FRONTera zu begutachten, aber seht selbst.

Links FRONTera und Rechts Calibra.

Beim anschrauben der Kupplung, ist uns aufgefallen, dass im Austauschmotor , dass Nadellager fehlt. Zur späten Stunde hatten wir leider nicht die Möglichkeiten ein Neuen aus dem Hut zu zaubern. So entschieden wir uns das alte wieder zu verwenden.

Nun konnten wir das Wissen anwenden, dass Andreas in einem anderen Blog gelesen hat.

Das Nadellager wird mit Fett ausgepresst.

Hier der Link von dem Blog:

http://ost-blog.passat32.de/2012/01/31/lager-mit-fett-auspressen-methode/?highlight=Lager

Nachdem alle Dichtungen und alle notwendigen Anbauteile angebracht waren, konnten wir das Herz in den neuen Körper transplantieren. Nun wird das Herz in Zukunft sanft von Adrenalin des Fahrers angesteuert.

Grinsend und voller Euphorie konnte es keiner von uns abwarten.

Da ist das Schmuckstück, an seinem Ort und Platz. Fehlt nur noch die Anbindung an die Elektronik, an das Kühlwasser und an den KRAFTstoff….

 

Das 1. mal starten, die Anspannung ist verblasst und das Grinsen ging über beide Ohren.

In Windeseile wurden alle Anbauteile angebracht und runter von der Bühne.

Die Probefahrt hat sich einfach nur großartig angefühlt, wir waren wieder zurück, wir sind wieder dabei und das Herz war entflammt für einen 2. Anlauf nach Fürstenau.

Damit aber wir vor Ort keine böse Überraschung erleben, haben wir ein Belastungs-EKG in greifbarer Nähe zur Werkstatt erfolgreich durchgeführt.

Andreas wollte wissen wie groß die Schäden an dem alten Motor waren, und kurzer Hand schraubte er den Zylinderkopf ab und holte die einzelnen Kolben raus.

Mann konnte deutlich Abrieb am Kolben und Laufbuchsen sehen, die Kipphebel sind nicht verschont geblieben.

Zum Abschluss hat das Gewisse etwas gefehlt, dieses etwas, was jedem deutlich macht , was der FRONTera überstanden hat, eine gewisse Narbe , die Ihn an das neue Herz erinnern soll……

Der Kolben aus seinem vorherigem Motor.

Seht hier wie sich der neue Motor schlägt…