Wie schon beim letzten mal geschrieben müssen wir zusehen, dass wir die Verdichtung des Motors reduzieren. Also erstmal raus mit den Kolben. Oha – ganz schön siffig. Da sammelt sich ne Menge Ölkohle und sonstiges Zeugs auf dem Kolben und an den Ringen, bzw. in den Ringnuten.
Dann ne Wanne besorgt, mit Putzpapier ausgelegt und beschriftet. Damit nachher jeder Kolben und jeder Kolbenring wieder dahin zurück kommt, wo er hergekommen ist.
Dann mit einer speziellen Kolbenringzange die Ringe vom Kolben abgehoben. Diese Zange ist erforderlich, da man sonst Gefahr läuft, bei der Demontage und der Montage den Kolbenring entweder punktuell zu überdehnen (in der Regel gegenüber der Kolbenringöffnung durch unsachgemäßes aufbiegen des Ringes) oder der Ring beim händischen Abstreifen mit den Enden in zwei verschiedenen Kolbenringnuten hängen bleibt. Das würde den Ring in sich verwinden. Beides ist der Tod für den Kolbenring. Der Schaden ist auf dem ersten Blick nicht ersichtlich. Im Ergebnis wird der Motor aber auf dem betroffenen Zylinder weniger Leistung haben oder einen erhöhten Ölverbrauch. Da wir uns einen neuen Satz Kolbenringe ersparen wollen, darf da halt nix schief gehen. Außerdem ist so ein Werkzeug wirklich nicht teuer.
Am Ende noch die Kolbenbolzen raus und alles schön säuberlich aufgereiht.
Wer jetzt genau hinsieht, wird einen fehlenden Sicherungsring für den Kolbenbolzen erkennen. Trotz aller Vorsicht machte es bei der Demontage plötzlich „Ping“, und irgendwo weiter hinten in der Werkstatt klingelte es mal leise. Der Ring ist also mit viel Elan weggeschossen und ward nie wieder gesehen. 🙁
Aber Gott sei Dank bauen Audi und VW ihre Autos aus dem Baukasten. Dieser Sprengring wurde noch ein vielen, vielen anderen Motoren verbaut, so dass ich aus dem Fundus einfach ’nen Kolben aus ’nem alten Polo 1 – Motor zerlegt habe. Und siehe da – der Sprengring passt.
Schuh wird die Kolben jetzt abfräsen und bei Zeiten kann dann der Neuaufbau beginnen!