Im letzten Beitrag zum Frontera hatte ich am Ende die Frage gestellt, was an diesem Bild auffällig ist:
Lösung: Öldruckkontrollleuchte ist an, obwohl der Motor im Standgas läuft. Auch das Manometer unten rechts im Kombiinstrument zeigt nix an. Schöne Scheiße!
Also Ursachenforschung. Fehlender Öldruck liegt entweder an defekten Gleitlagern oder ner defekten Ölpumpe. Der C20NE-Motor von Opel ist robust und gilt als unkaputtbar. Daher schied Lagerschaden erstmal als Ursache aus. Die Ölpumpe hat seitlich am Motor gut erreichbar eine Schraube, hinter der sich der Öldruckregelkolben befindet.
Ein einfacher Kolben, der durch Öldruck und Federkraft bewegt wird. Quasi ein Überdruckventil. Klemmt dieser Kolben in offener Stellung, pumpt die Ölpumpe das Öl direkt zurück in die Ölwanne, anstatt die nötigen Stellen zu schmieren. Ergebnis: Kein Öldruck.
Das ist der Kolben. Er ist nicht mehr tadellos, aber in annehmbaren Zustand. Dennoch klemmte er in seinem Arbeitsbereich. Wir haben den Kolben geschliffen und wieder eingesetzt. Er läuft jetzt saugend in seiner Bahn und klemmt nicht mehr.
Das Ergebnis war aber ernüchternd. Bei laufendem Motor keine Besserung. Der Öldruck ist immer noch weg. Der Kolben war es also nicht.
Vielleicht zu dünnes Öl? Dünnes Öl mag der Motor nicht. Versuch macht klug. Kostet ja auch nicht die Welt. Also runter mit der alten Brühe. Die Ablassschraube ist beim dem Motor magnetisch. Was wir da gefunden haben versaute unsere Laune komplett.
Fetter Metallschmodder. Wir haben noch das dicke Öl drauf gemacht. Ohne Erfolg. Wir haben es uns schon gedacht. Nützt also alles nix, der Motor muss zur endgültigen Diagnose raus. Denn die Ölwanne ist dank des Allradantriebs nicht so ohne Weiteres zu demontieren.
Artur verschaffte sich einen Überblick…
… und schon gings los. Ein paar Teile wegbauen…
… und keine eineinhalb Stunden später hing der Motor am Haken.
Jetzt waren wir gespannt! Ölwanne ab und mal die Pleuel angefasst. Während ich das Spiel oberflächlich prüfe dreht $chuh schon mal den Motor weiter. Wir wissen jetzt: Zwischen Pleuel und Motorblock passt kein Daumen! #füreuchgetestet
Nachdem der gröbste Schmerz vergangen war haben wir die Pleuellager freigelegt.
Hier das Ergebnis:
Alle Pleuellager Fratze. Zylinder 1 hat sogar schon richtig heftig gefressen. Kein Wunder, dass der Motor keinen Öldruck zusammen bekommt. Nur zum Vergleich: So sehen die Lager aus, wenn sie in Ordnung sind:
Schuh hat dann noch die Lagerzapfen der Kurbelwelle mit der Bügelmessschraube ausgemessen, in der Hoffnung, den Motor mit ein paar neuen Lagerschalen wieder fit zu bekommen. Ergebnis: Ausschuss. Zapfen sind oval. Klasse.