Wie der Titel schon sagt, es war scheiße kalt zwischen den Jahren. So kalt, dass wir kurzzeitig sogar dran gedacht haben, uns mit Arbeit aufzuwärmen. Diesen Gedanken haben wir aber schnell wieder verworfen. Also haben wir die große 70Kw Diesel-Kanone angeworfen und uns im abgasggeschwängerten Heißluft-Strahl des Brenners locker flockig an die Arbeit gemacht. Dem $chuH war immer noch nicht warm genug. Also hat er sich den Schweißapparat geschnappt und die eine oder andere Baustelle zu Ende gebraten. Zusammen mit Rudi hat er die Lenkung und den hinteren Rammbock komplettiert.
Ich hab mich derweil an die Elektrik gemacht. Ich hab die große Kabel-Grabbel-Kiste aus der Ecke geholt und den einen oder anderen Meter kunstoffummanteltes Kupfer im Kart verlegt. Kontrolleuchten brauchen wir nicht so viele, ein Kombiinstrument oder anderen neumodischen Schnickschnack schon gar nicht. Das nötigste reicht. Ladekontrolle, kochendes Kühlwasser und Öldruck reichen als Indikatoren für einen nahenden Motorentod. Am Motorkabelbaum musste noch einiges angeschlossen werden. Das meiste war Steckerfertig, einiges aber nicht. Die nötigen Unterlagen waren in Form eines „So wirds gemacht“ Buches vorhanden. Für irgendwas müssen die detaillierten Schaltpläne im Anhang ja gut sein. Ratz fatz war das fertig.
Leider wollte der Bock nicht so recht laufen. Er sprang nur widerwillig an, und der Leerlauf war viiiiel zu hoch. Gefühlt lag der bei 4000 U/Min. Scheißegal. Es war mittlerweile spät geworden. Das hatte uns nicht die Uhr verraten, sondern die dicke Dieselkanone. Die hat mit wildesten Rauchzeichen signalisiert, dass ihr das Lebenselixier ausgegangen ist und ab jetzt nur noch kalte Luft liefert. OK, also Feierabend. Nichts desto Trotz hab ich mir die „Jungfernfahrt“ nicht verkneifen können. Auch wenns nur etwa 3 Meter waren – ich kam mir vor wie Dr. Frankenstein, der grad sein Monster zum Leben erweckt hat. Ein erhabenes Gefühl…
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