Den Turbo an die Schmelzgrenze bringen

Kart schruppen stand eigentlich gar nicht auf dem Plan. Wir wollten den Motorheber optimieren und an der Adapterplatte arbeiten. Aber wie das nun mal so ist mit dem Planen…

Den Motorheber haben wir immerhin überarbeitet bekommen. Schuh hatte sich dafür ein Mittenlager ausgedacht und gefertigt. Wir haben dann hier in der Werkstatt den „alten“ Heber zerlegt, das Lager eingebracht und dann alles miteinander verbraten.

Jetzt funzt der 1a – die Gewindestange hängt nicht mehr durch und der Motor wird perfekt gehalten. Schön.

Bei der Adapterplatte sind wir aber nicht viel weiter gekommen. Das Teil passte nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Also hat Schuh nochmal ne Menge Maße genommen und überarbeitet die Zeichnung, bzw. die Adapterplatte.

Also haben wir das Kart gepackt und ab damit aufn Acker. Die Strecke von der Werkstatt bis zum Acker muss als Warmlauf reichen. Sind schließlich locker 50 Meter. Dann drauf den Socken und ordentlich fliegen lassen. Die kalte Luft scheint dem Hobel gut zu bekommen – er hatte gefühlt mehr Leistung als sonst. Wir sind also mit etwa 100 Klamotten über den Acker geflogen – teilweise jenseits des kontrollierbaren. Bodenwellen und Spurrillen können bei dem Tempo ganz schön widerlich sein, das ist mal sicher.

Nach drei Runden haben wir die ersten Bilder vom Turbo machen können:

Schuh meinte, er könne das auch und hat den Bock noch mal richtig geschruppt. Sieht auch gleich besser aus:

Ich hab mir aus dem Internet ne Tabelle mit Glühfarben für Stahl gezogen – und der Vergleich ergab etwa 800°C für die netten roten Stellen. Geil. Schon beeindruckend, mit welchen Temperaturen so ein Motor, bzw. Turbolader klar kommt und noch ordentlich arbeitet.

Für den besseren Effekt steht die Tage mal Nachtfahren an – schließlich soll der glühende Turbo ordentlich zur Geltung kommen.

Schuh hat dann noch ein paar Gasstöße gegeben – mit ordentlich Feuer im Exorzisten. DAS zusammen mit dem glühenden Turbo ist mal ein heißer Arsch!

Und dann kam, was kommen musste. Nach dem achten oder neunten Gasstoß ein Knall – und der Motor stand. Zum Anspringen war der nicht mehr zu bewegen. Scheiße! Leider die Karte der Kamera voll – sonst wär der Knall mit drauf gewesen auf dem Video.

Was war passiert? Eine fette Fehlzündung hat uns den Druckbogen zerballert. Der Deckel, der aus fertigungstechnischen Gründen auf der Stirnseite reingeschrumpft wurde, war weg. Hier ein Bild davon – allergings steckt der Stopfen hier schon wieder drin.

Schuh hat ein wenig gesucht und den Deckel in einiger Entfernung wiedergefunden.

Abtreten der Strecke ergab 12 Meter, die der kleine Plastikdeckel geflogen ist. Hut ab – ganz schön viel Gewalt in so ein bisschen Fehlzündung. Ich hab den Deckel von Hand wieder in den Druckbogen reingedrückt und mit dem Daumen festgehalten. Ganz doofe Idee. Schuh startet den Motor – und was passiert? Noch ne Fehlzündung. Der Deckel fliegt wieder weg und die Stichflamme aus dem Druckbogen versengt mir den Daumen. Scheiß Feuer.

Feierabend – wir machen weiter, wenn die Wunden verheilt sind. 🙂