Bin Mal Weg… Injektoren ziehen und reinigen…

Endlich geht es ans eingemachte! Über das Thema „Dieselinjektoren ziehen“ gibt es ja alles, vom Schauermärchen bis hin zu Meinungen es wäre gar nicht der Rede wert. Um das für die Fachlich nicht so auf dem Stand der Dinge befindlichen Leser unter euch mal genau zu erläutern. Die Injektoren sitzen im Zylinderkopf und schauen mit der Spitze ein klein wenig in den Brennraum, durch sie wird der Diesel in kleinen feinen Schusskanälen direkt in den Brennraum injiziert. An der Spitze herrscht der Druck sowie die Verbrennungstemperatur des Zylinders und die Injektoren können über die Jahre verkoken sowie richtig fest gebacken sein und etwas stramm in den Schächten sitzen. Ein Schaubild zeigt hier sehr schön wie es aufgebaut ist. Rot eingekreist der Übeltäter, in meinem Falle gleich Sechs Stück davon. Hier nur einen oder zwei instand zu setzen macht keinen Sinn, wenn man schon mal soweit am Motor ist können am besten alle raus und auf den Zahn gefühlt werden.

Der Plan stand, die Zeit lief, all zu lange sollte das nicht gut gehen mit einem so unrund laufenden Motor zu fahren. Ich habe es auf das nötigste beschränkt und wir hatten schnell einen Termin gefunden an dem wir den Plan in die Tat umsetzen konnten. Es sollte Freitag nach der Arbeit los gehen und wenn alles gut läuft am Samstag schon wieder laufen, ohne die Nacht durch zu machen. Aber Sechs Injektoren ziehen, auseinander bauen und reinigen sowie die Schächte instand zu setzen ist nicht mal eben gemacht. Frank und Artur stehen mir zur Seite, alle etwas skeptisch ob das wohl was wird, gemacht hatte das bis dahin noch keiner von uns. Ohne Anfang aber auch kein Ende, also Ärmel hoch gekrempelt und rein ins Vergnügen.

Als erstes und wie Überall heute erst mal den Motor freilegen, Akustikverkleidung nennt es der Bayrische Ingenieur. Viel Wort für das bissl Plaste. Raus damit, ebenso die Ansaugbrücke, Stecker und Hochdruckleitungen an der Rail und den Injektoren gelöst, etwas beiseite gedreht, das halbe Dutzend durchnummeriert damit auch nix durcheinander kommt, Ansaugkanäle im Kopf abgedeckt damit auch ja nix in den Motor fallen kann. Sieht dann fast schon wie im OP aus. Soll ja keiner am Ende sagen wir geben uns keine Mühe und arbeiten nicht Sorgfältig genug.

Im besten Fall kommt der Injektor so schön raus wie der im Video. Halteklammern lösen, bissl drehen, wackeln und dran ziehen und schon ist er raus. Da liegt er nun in seiner ganzen Pracht und weiß gar nicht wie ihm geschieht.

Jetzt geht´s den Injektoren der Reihe nach an den Kragen, dafür hab ich mir eine kleine Haltevorrichtung gefräst damit sie sicher und fest sitzen um die Überwurfmutter zu lösen. Ist die Überwurfmutter erst mal gelöst kann vorsichtig und am besten über einem Tuch oder einer Auffangschale die ganze Spitze auseinander gedreht werden. Es sitzen viele Kleinteile drin, deshalb die gebotene Vorsicht. Das kleine Plättchen auf dem folgenden Bild hat gerade mal einen Durchmesser von 2,3 mm und ist nur 1,3 mm dick. Wenn das mal weg ist, stehen die Chancen schlecht es wieder zu finden.

Aus der Spitze wird jetzt noch die Nadel gezogen und die ganzen Kleinteile kommen dann in einen nummerierten Becher. Die sollten nach Möglichkeit nicht durcheinander geraten da sie aufeinander passend gearbeitet wurden und sich auch jahrelang miteinander eingearbeitet haben. Das ganze habe ich mit einem ordentlichen Schuss Rauchharzentferner in heißem Wasser eingelegt und jeweils ne halbe bis eine ganze Stunde in einem Ultraschallreinigungsgerät baden lassen. Das Ultraschallgerät ist ein Handelsübliches Haushaltsgerät mit 600ml Fassungsvermögen und ca 50 Watt Leistung. Es hat sich als vollkommen ausreichend heraus gestellt, wie schon gesagt, gemacht hat das von uns noch keiner vorher.

Genug für Heute, hier geht´s dann im nächsten Beitrag weiter…

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