Lange nix mehr gehört.

Ich sach et mal so: Der Winter war nass und kalt, und das Klima im Wohnzimmer deutlich angenehmer. Daher haben wir uns in der Werkstatt nicht mehr aufgehalten, als nötig tat.

Wir haben zwar hier und da mal geschraubt, allerdings die Schrauberei meistens zu Gunsten von Kaffee trinken zeitig wieder aufgegeben.

Trotzdem haben wir ein bisschen was am Motor geschafft. Zum Beispiel den Venildeckel angeschraubt.

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Und wie immer gilt: Middem Ööl nich spaasam sein!

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Dann den Fächerkrümmer dran…

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…Ansaugbrücke drauf…

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…und den Zahnriemen aufgelegt.

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Ich finde, das reicht für den Winter, oder!?

Als nächstes kommt der Kabelbaum dran. Und dann mal sehen, ob wir dem Motor nicht das Laufen beibringen können!

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…und wir kommen dem Höhepunkt näher…

Wie Frank schon richtig beschrieben hat, „Es ist ein bisschen wie Sex“ und wir kommen mit jedem Teil das zurück an seinen Platz findet dem Höhepunkt etwas näher. Es sind eine Menge Teile, einige alt, einige neu, einige teuer. Aber was soll der Geiz? Wir zwei sind in freudiger Erwartung auf das was kommen wird wenn er denn wieder läuft. 😉 Als erstes stand aber noch etwas Fleißarbeit auf dem Plan. Da wir ja einen Turbo an den Motor flanschen wollen brauchen wir eine Rücklaufbohrung für das Motoröl welches der Turbo im Betrieb zur Lagerung und Schmierung benötigt. Eine Stelle am Block war schnell ausgemacht dafür, einen Körnerpunkt und mehrere abgestufte Bohrer später sah es schon ganz danach aus was es werden soll.

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Einen Stutzen dran geschraubt und schon kann das Öl nachdem es durch den Turbo gelaufen ist wieder zurück in den Motor.

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Frank hatte sich zwischenzeitlich schon mal um alle Fehlteile gekümmert und ein riesen Teilepaket zusammen gestellt. Wasserpumpe, Zahnriemen, Umlenkrollen, Kopfdichtung, Kopfschrauben, Ventildeckeldichtung, Ansaugbrückendichtung, Verteilerfinger, Verteilerkappe, es ist einiges gewesen. Hier ein überblick darüber.

Teile-Paket

So gut vorbereitet ging es dann auch flott weiter, Wasserpumpe eingebaut, Kopf aufgesetzt und nach Anleitung angezogen, Ölwanne angeschraubt. Es liest sich so einfach, aber wir hatten ne Menge Spaß und Mühe damit, seht es euch aber selbst an, er wächst so fein, unser Motor.

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Es ist ein bisschen wie Sex…

Das Pflichtprogramm ist durch. Verdichtungen wurden berechnet, Kolben aus der alten Pumpe herausoperiert, gereinigt und abgefräst.

Der Zusammenbau kann also beginnen.

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Da liegen sie, die neuen, alten Kolben. Vorbereitet auf ein zweites Leben im Hochleitungstriebwerk. Bindeglied zwischen Verbrennung und Drehbewegung. Kernelement und Namensgeber eines jeden Kolbenmotors. Alles drum herum ist darauf abgestimmt, im Zusammenspiel mit Hitze, Druck und Drehbewegung zu funktionieren. Wenn wir hier einen Fehler machen, wird sich das am Ende rächen. Leider merkt man das erst beim Probelauf. Dann ist es zu spät. Aber wir sind guter Dinge.

Zuerst müssen mal die Pleuel wieder an die Kolben dran. Dank umfangreicher Markierungen ist das wie puzzeln, nur einfacher. Malen nach Zahlen.

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Dann die Kolbenringe wieder drauf. Logisch, dass wir hier mit rauen Mengen Öl arbeiten. „Mit dem Öl nicht sparsam sein!“ ist hier das Motto.

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Dann die Kolben in das Spannband gepackt und ordentlich zugedreht. Damit drückt man die Kolbenringe zusammen und kann dann den Kolben in seine Bohrung einführen und zärtlich mit den Kolbenringen zusammen an seine finale Position drücken. Ist wie beim Sex – wenns ordentlich geschmiert ist flutscht es von selber.

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Pleuellagerschalen rein, Pleuellager drauf und festgezogen. Natürlich nicht ohne vorher alles ordentlich mit Öl zu fluten.

Dann das erste mal die Kurbelwelle drehen. Glück gehabt – dreht sich noch. 😉 Den Kolben auf OT gedreht und schauen, wie das Ergebnis ist. Anstelle eines vorher dagewesenen, leichten Kolbenüberstands haben wir jetzt einen Kolbenunterstand. Der Kolben fährt also nicht mehr höher als die plane Auflagefläche für den Zylinderkopf.

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Nachdem alle Kolben drin sind den Motor noch mal drehen: Ja, fühlt sich gut an. Jetzt müssen erst Ersatzteile bestellt werden. Zylinderkopfdichtung, Schrauben, Zahnriemen, Wasserpumpe, etc.

Sobald die da sind, geht´s hier weiter…

Zerspanung deluxe – Kolben abfräsen

Wie die Überschrift es schon sagt ging es daran die Kolben obenherum etwas luftiger zu gestalten um Verdichtung aus den Brennräumen zu nehmen. Das haben wir ja beim Golf-Motor schon lernen müssen und sind diesmal von vorn herein darauf eingestellt.

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Als erstes stand eine Grundreinigung an, es saß doch ne Menge Ölkohle an den Kolben und diese ging mit dem richtigen Mittel ganz gut ab.

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Danach ab ins Futter auf der Fräse und abfahrt. Ich habe dazu ein Video gemacht, so können sich auch alle Mitleser ein Bild davon machen wie das funktioniert.

Fertig bearbeitet sehen die Kolben dann im vergleich zum Original so aus. Wir haben ausgerechnet das wir um auf eine Verdichtung von 8,5:1 zu kommen etwa 1,5mm vom Kolbenboden abfräsen müssen. Hat bestens geklappt, das Material ist sehr gut zu zerspanen und wir sind gespannt wie die Kolben sich wieder im Motor machen, hierzu dann demnächst mehr.

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Vorbereitungen zum Motoraufbau

Wie schon beim letzten mal geschrieben müssen wir zusehen, dass wir die Verdichtung des Motors reduzieren. Also erstmal raus mit den Kolben. Oha – ganz schön siffig. Da sammelt sich ne Menge Ölkohle und sonstiges Zeugs auf dem Kolben und an den Ringen, bzw. in den Ringnuten.

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Dann ne Wanne besorgt, mit Putzpapier ausgelegt und beschriftet. Damit nachher jeder Kolben und jeder Kolbenring wieder dahin zurück kommt, wo er hergekommen ist.

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Dann mit einer speziellen Kolbenringzange die Ringe vom Kolben abgehoben. Diese Zange ist erforderlich, da man sonst Gefahr läuft, bei der Demontage und der Montage den Kolbenring entweder punktuell zu überdehnen (in der Regel gegenüber der Kolbenringöffnung durch unsachgemäßes aufbiegen des Ringes) oder der Ring beim händischen Abstreifen mit den Enden in zwei verschiedenen Kolbenringnuten hängen bleibt. Das würde den Ring in sich verwinden. Beides ist der Tod für den Kolbenring. Der Schaden ist auf dem ersten Blick nicht ersichtlich. Im Ergebnis wird der Motor aber auf dem betroffenen Zylinder weniger Leistung haben oder einen erhöhten Ölverbrauch. Da wir uns einen neuen Satz Kolbenringe ersparen wollen, darf da halt nix schief gehen. Außerdem ist so ein Werkzeug wirklich nicht teuer.

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Am Ende noch die Kolbenbolzen raus und alles schön säuberlich aufgereiht.

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Wer jetzt genau hinsieht, wird einen fehlenden Sicherungsring für den Kolbenbolzen erkennen. Trotz aller Vorsicht machte es bei der Demontage plötzlich „Ping“, und irgendwo weiter hinten in der Werkstatt klingelte es mal leise. Der Ring ist also mit viel Elan weggeschossen und ward nie wieder gesehen. 🙁

Aber Gott sei Dank bauen Audi und VW ihre Autos aus dem Baukasten. Dieser Sprengring wurde noch ein vielen, vielen anderen Motoren verbaut, so dass ich aus dem Fundus einfach ’nen Kolben aus ’nem alten Polo 1 – Motor zerlegt habe. Und siehe da – der Sprengring passt.

Schuh wird die Kolben jetzt abfräsen und bei Zeiten kann dann der Neuaufbau beginnen!

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